Schon gehört ?

 In den vergangenen Jahrzehnten sind zahlreiche Tierarten ausgestorben, ohne dass die Mehrzahl der Menschen überhaupt von ihrer Existenz gewusst hätte.

Das gegenwärtige Bienensterben - etwa ein Viertel aller Bienenvölker ist inzwischen wie vom Erdboden verschluckt - alarmiert dagegen Laien wie Fachleute.

                   Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. 

Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird.       

Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. 


In Europa sind schon 40% Prozent der Bienenvölker verschwunden. In China sind es nur 10 Prozent. Trotzdem nehmen die Chinesen diese Bedrohung für Mensch und Natur offenbar ernster als die Europäer. Müssen wir, wie in China üblich, das Bestäuben mit der Pinzette übernehmen, damit wir überhaupt noch Obst erhalten?

 

Denn viele Pflanzen sterben ohne Bestäubung aus und die Lebensmittelversorgung ist bedroht.



Ein europaweiter Greenpeace-Test zeigt auf, dass konventionell produzierte Äpfel (auch aus der Schweiz) mit einem Pestizid-Cocktail belastet sind. Labor Tests haben 39 individuelle Substanzen identifiziert. Bio-Proben sind pestizidfrei.

Der tägliche Apfel ist ein nährstoff- und vitaminreiches Lebensmittel. Und gesund. Das wurde uns so jedenfalls schon in Kindertagen eingebläut. Im Grundsatz stimmt das. Bloß: Möglicherweise gilt das nur für ökologisch produzierte Früchte. Bei konventionell angebauten Äpfeln könnte es anders aussehen. Denn der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie eine Greenpeace-Analyse jetzt zeigt; Äpfel enthalten das, was ihr Hersteller sät und spritzt.

Fipronil ist eines der zahllosen Substanzen, die den Schädlingen den Garaus machen. Aber auch in Hühnereiern wurde es gefunden, was vermutlich daran liegt, dass ein Händler das Zeug verbotenerweise einem Mittel zur Bekämpfung von Geflügelparasiten beigemischt hat. Das Mittel tötet Flöhe und Zecken, bis vor kurzem wurde es auch hierzulande in der Landwirtschaft als Insektizid eingesetzt. Bis man merkte, dass es offenbar auch Bienen schadet.


Fipronil stelle ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar. Laut Efsa sind Bienen beim Einsatz des Mittels im Maisanbau vor allem durch Staubdrift akut gefährdet. 

Ein europaweiter Greenpeace-Test zeigt auf, dass konventionell produzierte Äpfel (auch aus der Schweiz) mit einem Pestizid-Cocktail belastet sind. Labortests haben 46 individuelle Substanzen identifiziert. Bio-Proben sind pestizidfrei.

Der tägliche Apfel ist ein nährstoff- und vitaminreiches Lebensmittel. Und gesund. Das wurde uns so jedenfalls schon in Kindertagen eingebläut. Im Grundsatz stimmt das. Bloß: Möglicherweise gilt das nur für ökologisch produzierte Früchte.

Bei konventionell angebauten Äpfeln könnte es anders aussehen. Denn der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie eine Greenpeace-Analyse jetzt zeigt; Äpfel enthalten das, was ihr Hersteller sät und spritzt.

            Ein Obstgärtner spricht Klartext

Die EU will weitere 5 Jahre Glyphosat zulassen. Im folgenden Beitrag, der mich wütend macht, wird aufgezeigt wie oft das Mittel bei konventionellen Obstanbau verwendet wird.

                                                   Ach, und konventionelle  Äpfel dürfen die Kinder essen, da hat die EU keine Bedenken?

  • Ich bin gelernter Gärtner

    und habe meine Ausbildung als 3.-bester des Landes Brandenburg abgeschlossen. Ich habe 5 Jahre als Obstgärtner gearbeitet.


    Ich denke, der folgende Beitrag passt hier gut rein um euch etwas die Augen zu öffnen, welche Gifte ihr tagtäglich zu euch nehmt und weitergebt an eure Kinder. Wie ihr wisst steht das Mittel Glyphosat stark im Fokus der Öffentlichkeit. 


    Glyphosat ist nur eine Schneeflocke auf dem Eisberg.

    Die wenigstens wissen, wie oft z.B. ein konventioneller Apfel gespritzt wird, ich liste nach Monaten auf:

  • Januar

    ist relative Spritzruhe, da die Bäume geschnitten werden.

  • Februar

    2x Kupferspritzungen (funguran), erste vorbeugende Unkrautspritzung (kerb stomp und fusilade)

  • März

    2x Kupferspritzungen

  • April

    1x Unkraut (stomp glyphosat), 

    1-2 Spritzungen mit Schwefelkalt, 

    2-3 Spritzungen gegen den Apfelstecher (calypso), 

    1 Ausdünnungsspritzung (hohe Stickstoff-Konzentrationen werden direkt in die Blüte gespritzt)

  • Mai

     (je nach Wetter) 

    2x Spritzung mit delan, 

    2x Spritzung mit score gegen Apfelschorf.

  • Juni

    1x Unkraut (glyphosat), 

    3-4 Spritzungen mit delan, 

    3x spritzungen mit malvin, 

    1-2 Sprit. gegen Läuse und Milben (pirimor )

  • Juli

    4x delan, 

    2x malvin, 

    1x score, 

    1x scala, 

    1x pirimor

  • August

    5-6 delan, 

    1x malvin, 

    1x scala, 

    1x glyphosat gegen Unkraut.


  • September

    4x delan, 

    1x vision (gegen Lagerfäule), Ernte.

  • Oktober

    1x vison, 

    1x Glyphosat, 

    1x Kupfer

  • November

    1x Kupfer

  • Dezember

    2x Kupfer, 

    1x Glyphosat oder kerb, mit stomp gegen Unkraut.

  • wie viele Spritzungen sind das?

    Das sind 46 Spritzungen im Jahr, wenn das Wetter mitspielt. Bei mehr Niederschlag verdoppelt sich fast die Anzahl der Spritzungen. Es gibt bei den Mitteln eine sogenannte Karenzzeit, d.h. die Zeit, in der sich das Mittel abgebaut haben sollte. Diese Zeit halten die Bauern auch ein, dies wird auch vom Verbraucheramt überwacht. Das eigentliche Problem ist, dass nicht das Verbraucheramt die Zeit festlegt, sondern der Hersteller.

Fipronil ist eines der zahllosen Substanzen, die den Schädlingen den Garaus machen. Aber auch in Hühnereiern wurde es gefunden, was vermutlich daran liegt, dass ein Händler das Zeug verbotenerweise einem Mittel zur Bekämpfung von Geflügelparasiten beigemischt hat. Das Mittel tötet Flöhe und Zecken, bis vor kurzem wurde es auch hierzulande in der Landwirtschaft als Insektizid eingesetzt. Bis man merkte, dass es offenbar auch Bienen schadet.


Fipronil stelle ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar. Laut Efsa sind Bienen beim Einsatz des Mittels im Maisanbau vor allem durch Staubdrift akut gefährdet. 

Jeder Mensch ist für seine Ernährung auf die Bienen angewiesen.

Bis zu 80 Prozent der Nutzpflanzen werden von ihnen bestäubt. Diese Arten sind für etwa 90 Prozent der gesamten Nahrungsproduktion der Welt verantwortlich. Die Menschheit habe die Illusion verbreitet, im 21. Jahrhundert durch technischen Fortschritt unabhängig von der Natur zu sein. Die Bienen zeigten jedoch, wie wir "mehr, und nicht weniger" von den Dienstleistungen der Natur abhängig sind: keine knackigen Äpfel, schmackhafte Tomaten oder vitaminreiche Beeren.

 

Es ist die traurige Wahrheit:

Obwohl die intensive Landwirtschaft selbst auf die Bestäuber Leistung von Honigbienen und ihren wilden Verwandten angewiesen ist, zerstört sie nach und nach deren Lebens- und Nahrungsgrundlagen. Wenn die Bienen verhungern, hat das für die Menschen große Konsequenzen. 

 

WIR vernichten Lebensräume, wie artenreiche Regenwälder und Korallenriffe. 

WIR betreiben rücksichtslose Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft und

WIR vergiften und verschmutzen die Umwelt (Pestizide, Plastik im Meer, usw.).

Dazu kommen Klimawandel, die Ozeanversauerung und viele weitere, rasant zunehmende globale Bedrohungen.                        Der Artenschwund ist die am übelsten überschrittene und leider auch die einzige irreversible "planetarische Grenze".

 

Beim Aussterben gilt:

                                                          „Futsch ist futsch“, mit unabsehbaren Konsequenzen für uns alle.

Wenn das Bienensterben nicht bald endet, könnte es ernsthafte Folgen für die Nahrungsmittelversorgung weltweit haben.

 

Bienen produzieren nicht nur Honig, sie bestäuben auch mehr als 90 Gemüse- und Obstsorten. Äpfel, Nüsse, Avocados, Sojabohnen, Spargel, Broccoli, Sellerie, Kürbisse und Gurken dürften ohne Bienen rar werden. Auch süße Dinge wie Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Kiwis, Kirschen, Blau- und Erdbeeren und diverse Melonensorten sind auf die Befruchtung der fliegenden Arbeiter angewiesen.

 

Ein Volk wie ausgestorben, Erwachsene nicht zu sehen, nur Nahrungsvorräte, einige Kinder und ein paar Putz- und Pflegekräfte sind noch da. Und die Königin. Allein werden Sie nicht Überleben. Sprechen können sie auch nicht. Ich werde also nie erfahren, wo der Rest der Bevölkerung geblieben ist. Leichen jedenfalls sind keine zu finden. 

 

In etwa so sieht es in einem Bienenstock aus, der einer besonders rätselhaften Form des Bienensterbens zum Opfer gefallen ist. Ganze Völker verschwinden. Die Bienen fliegen davon und kehren nicht zurück. 1990 gab es noch 1,1 Millionen Honigbienen-Völker in Deutschland. In nur 25 Jahren sind sie auf nur noch etwa 700.000 Völker geschrumpft. Von den rund 560 Wildbienenarten in Deutschland ist bereits über die Hälfte stark bedroht.

 

Das Bienensterben wird in seinen Konsequenzen und in seiner Dimension unterschätzt, Bei den Bienen passiert weltweit etwas, dass wir kaum verstehen." Die Gründe für das Sterben der Insekten sind tatsächlich vielfältig, in der Summe ergibt sich aber ein dramatisches Bild. Stellen die Menschheit ihre Bewirtschaftung der Erde nicht nachhaltig um, dann werde sich die Situation der Bienen weiter verschlechtern.

Vielen Bienenarten gehen die Nahrungsgrundlagen teilweise verloren.

Zur Versorgung ihrer Larven braucht jede Art eine ganze Reihe von verschiedenen Pflanzen. Weil aber bis zu 20.000 Arten von Blüh-pflanzen in den kommenden Jahrzehnten verschwinden, ergeben sich Probleme. So kann zum Beispiel das Immunsystem des Nachwuchses geschwächt und damit leichter zum Ziel von Schädlingen werden. Monokulturen und damit verbundene Mangelernährung, Umweltverschmutzung, der Klimawandel, Viren, diverse Schädlinge wie die Varroamilbe - und Pestizide. Und damit wären wir beim Ernährungsthema, einem Stoff namens Fipronil.


Die Biene 

                               beginnt zu erstarren          beginnt mit Trachtflug        fliegt am fleißigsten         hört auf zu arbeiten

                               bei weniger als +9° C        bei über 13 – 14° C           bei +22 – 25° C               bei mehr als +37° C

Das Bienensterben ist in aller Munde.


Einflüsse aus der intensiven Landwirtschaft und die Varroamilbe werden hauptsächlich dafür verantwortlich gemacht. Aber welches sind die Faktoren, die der Imker selbst zur Verbesserung der Lage beeinflussen kann?

Und wie wirken sich diese kurz- und langfristig auf den Zustand der Bienen aus?

 

Wie artgerecht ist die praktizierte Imkerei?

Steht der Honigertrag weiterhin im Mittelpunkt der Imkerei?

 

Geht es heute nicht viel eher darum, das Überleben der westlichen Honigbiene längerfristig zu gewährleisten, und damit die Bestäubungsleistung für Mensch und Natur aufrecht erhalten zu können?

 

Die Rahmenbedingungen für Imker haben sich komplett verändert. Während unsere Vorfahren hauptsächlich Effizienz ins Imkerhandwerk brachten, muss sich die jetzige Imkergeneration ganz neuen Herausforderungen stellen. Die Arterhaltung der westlichen Honigbiene und die Aufrechterhaltung der Bestäubungsleistung für Mensch und Natur sind plötzlich ernstzunehmende Aufgaben für die Imkerei geworden.

 

Die gängige Imkerschule und das Imkerhandwerk basieren aber noch auf dem Hauptziel der Honiggewinnung.                                                                                                                                                                                                                                           

Was kann die Imkerei als Gesamtes und jeder Imker persönlich zur Zielerreichung beitragen?                                                         

 

1.  Jeder Imker soll anhand der neuen Klassifizierung seine eigene Betriebsweise verstehen und einordnen können.

2.  Wie nachhaltig und artgemäß oder wie intensiv imkert er aktuell?

3.  Mit welchen Maßnahmen kann er seine Arbeitsmethode, in die eine oder andere Richtung bezüglich Ökonomie und Ökologie bewegen und wie wirken sich diese         Änderungen auf der Zeitachse für die Natur aus?

4.  Wie kann ein intensiv arbeitender Imker, der ökonomische Aspekte erfüllt, mit parallelen Maßnahmen zusätzlich noch einen positiven Beitrag zur Erreichung der           ökologischen Ziele leisten?                                                                                                   

 

Nur wer sich seiner Arbeitsweise bewusst wird, kann diese hinterfragen und verändern.                                                                                                                                                         

Sobald aber die Domestizierung gegenüber der Natur dominiert, oder, wie das bei der Honigbiene der Fall ist, die Domestizierung die bieneneigene Evolution komplett unterdrückt, müssen die Konsequenzen widernatürlicher Eingriffe zugunsten von Ertrag sehr sauber analysiert und reflektiert werden. Dann bleibt nur noch unsere Absicht zu erwähnen, mit den vorliegenden Zeilen der Biene etwas Gutes zu tun und ihr einen Dienst zu erweisen.

                                                                                                                                                                         

Die Imkerei kennt mindestens seit den ersten, uns bekannten Überlieferungen von Jacobus (1568) (1) ausgeklügelte Methoden, um den Honigertrag zu steigern. So wird bis heute zur Honiggewinnung z.B. der Schwarmtrieb beeinflusst oder es werden widernatürlich Honigräume auf das Brutnest aufgesetzt. In der Folge muss die Völkervermehrung künstlich durch den Imker vollzogen werden, was wichtige natürliche Abläufe wie z.B. die natürliche Selektion stört und eine ganze Reihe an Folgesymptomen mit sich bringt (z.B. die horizontale Übertragung von Viren, Sporen und Parasiten). Diese widernatürlichen Eingriffe zur Produktionssteigerung waren so lange unkritisch, wie es noch eine wild lebende und menschlich unbeeinflusste Bienenpopulation gab.

 

Diese existiert heute praktisch nicht mehr und die domestizierten Bienenvölker dominieren die Natur komplett. Der Imker ist somit an die Stelle der Natur getreten und verantwortet weitestgehend die Art- und Rassenerhaltung. Präziser ausgedrückt bestimmt der Imker Rasse und Bienenpopulation. Die Spezies Honigbiene und damit die Art dürfte auch ohne Imker überleben, was aber ohne imkerliche Eingriffe vorübergehend mit heftigsten Verlusten und damit Umwälzungen im Ökosystem des Menschen verbunden wäre.

 

Um die Spezies Apis Mellifera, bestehend aus verschiedenen Unterrassen, längerfristig mit vernünftigem Aufwand erhalten zu können, muss sich diese über die Einrichtung der natürlichen Selektion den lokalen Veränderungen anpassen können. Das hat 30 Millionen Jahre so funktioniert und die Biene hat heftigste Umwälzungen erfolgreich überstanden. Dieses Prinzip funktioniert auch heute noch und erbringt ökonomisch und ökologisch bei langfristiger Betrachtungsweise optimale Ergebnisse.

 

Genau diese Anpassungsfähigkeit an natürliche Veränderungen und damit eine optimale, nachhaltige und langfristige Arterhaltung ist aber mit der gängigen Imkerei gar nicht möglich. Ein nach der Schulmethode arbeitender Imker kennt weder den natürlichen Schwarmtrieb seiner Völker noch deren Überlebensfähigkeit in der freien Natur. Die harte, nachhaltige und natürliche Selektion ist weitgehend menschlich übersteuert und die bieneneigene Evolution praktisch ausgeschaltet.

                                                                                                                                                                                     

Vielmehr wird von offizieller Seite die Varroamilbe als Hauptproblem betrachtet. Aber existiert dieses "große" Varroaproblem überhaupt in der Wirklichkeit oder ist es eher Symptom unseres unbewussten und unreflektierten Handelns?

 

Die Bienenforschung liefert gleichzeitig interessante Fakten dazu und verstrickt sich selbst in Widersprüche. Hinzu kommt ein enormer Spielraum an Faktoren, welcher von der Forschung noch gar nicht verstanden wird. Was wäre, wenn das ganze "große" Varroaproblem vollständig hausgemacht durch die gängige Imkerei verursacht wäre?

 

Unmissverständliche Tatsache ist, dass mit den gängigen Ansätzen eine klare Symptombekämpfungspolitik verfolgt wird! Ebenso Fakt ist, dass wir das bieneneigene Immunsystem mit den empfohlenen Behandlungsmitteln schwächen und dass wir eine Art VarroaReinzucht betreiben, in welcher nur die stärksten Parasiten überleben und sich vermehren können!  

                                                                                                                                                                                                             

RAHMENBEDINGUNGEN FÜR BIENE UND IMKER IM VERLAUF DER ZEIT


Bienenpopulation – 

An die Stelle der bäuerlichen Familienbetriebe mit breitflächig verteilten Kleinstimkereien sind recht professionelle Honigbetriebe getreten. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts nahm der durchschnittliche Honigertrag pro Volk von etwa 7kg pro Volk und Jahr um ungefähr 3kg auf über 10kg zu. Bezüglich der früher vorhandenen Population von wild lebenden Bienenvölkern und deren starke Abnahme sind den Autoren keine konkreten Zahlen bekannt.

 

Fakt ist, dass es früher eine beachtliche Bienenpopulation gegeben hat und dass heute nur noch eine vernachlässigbar kleine Anzahl an Honigbienen-völkern in der freien Natur ohne menschliche Eingriffe lebt.                       

Die Ursprungsrasse, also die dunkle Biene (Apis Mellifera Mellifera), wurde komplett durch importierte und gezüchtete Rassen verdrängt und existiert heute nur noch dank erheblicher Bemühungen der Reinrassenzüchter.   

                                                                                                                                                                 

Pflanzenwelt –

Gemäß einer Untersuchung vom Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) (18) hat die Landwirtschaft bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl von meist neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen geschaffen, was zu einer Zunahme der Biodiversität geführt hat. Die Intensivierung der Produktion führte zwischen 1900 und 1990 dazu, dass die Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzten Flächen stark reduziert wurde. Seit 1990 scheinen sich die Bestandes Rückgänge von vielen Arten sowie die Flächenverluste bei bestimmten Lebensräumen dank vergrößertem Bewusstsein und konkreter Maßnahmen verlangsamt zu haben. 

 

Seit 1970 hat sich weiter die bebaute Fläche verdoppelt, obwohl zu bemerken ist, dass gut strukturierte und durchgrünte Siedlungen eine überraschend hohe Biodiversität beherbergen können. Nach Beobachtungen von Autoren sind Wiesen (intensive und extensive) heute weitgehend überdüngt und lassen das Wachstum von Wildblumen nur noch begrenzt zu (ersichtlich an den gelb blühenden Wiesen im Monat Mai, welche fast nur noch aus Löwenzahn bestehen). Produktive Felder müssen aus Bienensicht als Monokultur betrachtet werden. Die Herbizide verunmöglichen das Wachsen und Blühen von "Unkraut". Wiesenstreifen um Felder herum werden peinlich sauber gemäht. Privatgrundstücke sind ebenfalls oft viel zu sauber gehalten. Wiesen werden gemäht, Gärten völlig unkrautfrei gehalten, ökologisch interessante Stein- und Asthaufen sieht man kaum mehr und die Grundstücke werden mit Thuja- oder Lorbeerhecken umgeben, welche aus entomologischer Sicht wenig Mehrwert bieten. 

                                                                                                                                                                     

Nach dem Mähen der Wiesen und nach dem Verblühen der Obstbäume im Mai herrscht im Juni eine Trachtlücke, wo Bienen nur begrenzt Nektar finden können. Just zu der Zeit, wo die Bienen in der freien Natur nach dem Ausschwärmen ein Maximum an Energie zu ihrer normalen Entwicklung bräuchten.                                                                                                                                     

Nistplätze für wild lebende Honigbienen –

Alte Baumbestände mit Löchern und somit potenzielle Nist- und Brutplätze für wild lebende Honigbienen sind wegen intensiver Waldwirtschaft, zunehmender Überbauung und wegen zunehmendem Sicherheitsbedürfnis (alte Bäume werden als Gefahr betrachtet) der Menschen zurückgegangen. Der zunehmende Bestand an Schwarzspechten ist positiv, aber mit 3000 bis 5000 Exemplaren in der Schweiz (Stand 2004) wird auch dieser in nächster Zeit den Mangel an Nistplätzen nicht direkt beeinflussen können (19).

 

Siedeln sich heute "wilde" Bienenschwärme an (normalerweise von Imkern ausgeschwärmte domestizierte Bienen), tun sie das oft an Orten, die durch den Menschen kreiert wurden (Vordächer, zwischen Fenster und Fensterladen, in verlassenen Schränken und unbetreuten Bienenkästen, etc.). Kommt dann der Besitzer zurück und stört sich daran, werden diese Nistplätze häufig wieder aufgelöst und die Bienen vernichtet.

Wilde Bienenvölker werden aktuell als potenzielle Seuchenherde betrachtet und normalerweise durch die Bieneninspektoren vernichtet. Einzelne löbliche Ausnahmen gibt es glücklicherweise, wo natürliche Bienenvölker durch die zuständigen Inspektoren nur bei Bedarf und bei konkreten Störhinweisen entfernt werden.                                                                                           

 

Umweltgifte -

Künstliche Dünger verändern subtile Eigenschaften von Nektar und Pollen. Antibiotika (z.B. als Pflanzenschutzmittel gegen Feuerbrand eingesetzt) sind in Pollen und Honig aufzufinden. Pestizide (Fungizide und Insektizide) töten die Bienen entweder direkt oder belasten diese das ganze Jahr über mit kleinen Dosen. Einigermaßen erforscht sind direkte Auswirkungen und letale Dosierungen einzeln verabreichter Pestizide. Weitgehend unerforscht sind aber bereits die kurz- und vor allem langfristigen Auswirkungen der Pestizid-Cocktails, die durch Vermischung verschiedenster Pflanzenschutzmittel und sogar Bienenbehandlungsmittel zustande kommen. Man kann sich ebenfalls die Frage stellen, wie sich z.B. Antibiotika auf die Fermentierung von Pollen zur Einlagerung und Verfütterung an die Bienenbrut auswirkt. Die Forschung liefert hier nach unserem Kenntnisstand derzeit keine schlüssigen Resultate.                                                                                                                           

 

Imkerei -

Die Imkerei ist in den letzten 200 Jahren recht konstant geblieben, wenn auch die entsprechenden Beutesysteme und Methoden bezüglich Ihrer Effizienz verbessert wurden. Widernatürliche Eingriffe wie Schwarmverhinderungen und Aufsetzen von Honigräumen zur Ertragssteigerung gibt es schon lange. Nur nahmen die Bedeutung und die Auswirkung der widernatürlichen Eingriffe in der Imkerei in dem Masse zu, wie die Population wild lebender Bienenvölker abgenommen hat. Heute trägt der Imker die volle Verantwortung für die Rassen- und Populationserhaltung und damit für die Evolution der westlichen Honigbiene. Ein bedeutender Veränderungsschritt war die Einführung der mobilen Wabenrähmchen und der vorgestanzten Wachsmittelwände Mitte des 19. Jh. Mobile Wabenrähmchen verleiten zu widernatürlichen Eingriffen wie Ableger Bildung, Schröpfung, Vorratsübertragungen, etc., etc. Mit dem Vertauschen von Waben werden Parasiten, Viren und Sporen übertragen.

 

Bereits Warré (1930) wies auf den Zusammenhang zwischen Sauerbrut und mobilen Wabenrähmchen hin und auch Dettli (2010) sagt, dass Waben zu einem Volk gehören und nicht völkerübergreifend vertauscht werden sollen. Die vor gestanzten Mittelwände zwingen die Bienen, in klar definierten Größenordnungen zu bauen, zu brüten und Honig einzulagern. Die damit verbundenen Veränderungen von Eigenschaften und Verhaltensweisen der Biene können heute nur noch vermutet, nicht aber bewiesen und direkt rückgängig gemacht werden. Wir betrachten solche Veränderungen als wagemutige Klügeleien mit unbekannten Langzeitauswirkungen.

 

Ein weiterer Veränderungsschritt war das Ersetzen der Honigfütterung durch raffinierten Zucker. Honig aus Zucker ist ein widernatürlicher und minderwertiger Wintervorrat mit ganz anderen Inhaltsstoffen als Honig aus Nektar. Die durch die gängige Imkerei "erwirtschafteten Produkte" wie Honig, Pollen, Jungvölker, Bienenwachs, Königinnen, etc. werden weitgehend alle mit derselben intensiven Imkermethode erzeugt und sind alle mit denselben positiven und negativen Rahmenbedingungen vorbelastet, obwohl man z.B. Jungvölker wesentlich einfacher, natürlicher und nachhaltiger mit anderen Methoden erzeugen kann.   

                                                                                                                                                                     

Intensive Imkerpraktiken erzeugen die ideale Vermehrungsbasis für die Varroamilbe, was zur Notwendigkeit von aggressiven Symptombekämpfungsmitteln führt und somit zu einer weiteren Schwächung der Bienenvölker. Die Schwarmverhinderung führt zum Bilden künstlicher Ableger. Mit dem Ableger werden Viren, Sporen und Parasiten in einem erhöhten Maß verbreitet. Das Missverhältnis zwischen superstarken Ertragsvölkern und kleinsten Jungvölkern erhöht die Risiken bezüglich Räuberei, was bei Eintritt des Risikos abermals Viren, Sporen und Parasiten verbreitet. Zudem können Jungvölker wegen Räubereigefahr nur schlecht mit gut verträglichen Behandlungsmitteln wie z.B. Ätherischen Ölen behandelt werden, was zum Griff zu den aggressiveren Ameisen- und Oxalsäuren führt.                                                                                                                                   

 

Einführung der Varroamilbe -

Die Varroamilbe wurde durch den Menschen nach Europa gebracht. Nach Pflugfelder ist sie erstmals 1977 in Deutschland detektiert worden. Die Milbe hat sich dermaßen gut verbreitet, dass es heute wohl kaum mehr milbenfreie Bienenvölker geben dürfte. Die Milbe tötet das Bienenvolk nicht direkt, sondern erst nach Überschreiten eines gewissen Befalls schwelle durch die damit verbundene Übertragung von Krankheiten (Viren).

                                                                                                                                                                         

Der Imker behandelt also heute seine Völker zumeist mit Ameisen- und Oxalsäure. Alternativ werden Ätherische Öle wie z.B. Thymol oder Akarizide auf Basis von Flumethrin und Coumaphos eingesetzt. Auf illegaler Basis wird auch das Insektizid Amitraz auf Basis von Amidinen eingesetzt. Wissenschaftlich erwiesen sind u.a. die Nebenwirkungen von Ameisen- und Oxalsäure nach Gregorc (2003) und Ablagerungen der Pestizide in Wachs und Honig Kochansky (2000).

 

Fakt ist, dass jegliche Behandlung und Entfernung eines Parasiten auch eine Schwächung des Immunsystems des Wirten mit sich bringt und somit nur mit Vorsicht angewendet werden sollte.                                                                                                                                                         

Die Behörden raten aber den Imkern zu Routinebehandlungen, also ohne Kontrolle des effektiven Befalles. Auf die eigentliche Ursache des Varroabefalles (also die intensive Imkerei) wird nicht hingewiesen. Ebenso wenig auf Nebenwirkungen und allfällige Langzeitrisiken der empfohlenen und durch geprüften und freigegebenen Behandlungsmitteln. Dass es Imker gibt, die gänzlich ohne Behandlungen oder nur unter Verwendung von ätherischen Ölen imkern, wird ausgeblendet.

                                                                                                                                                       

Ökonomische Faktoren

Bei durchschnittlich 20kg Honig pro Jahr und pro Volk und bei 10 Völkern pro Imker, ergibt sich ein jährlicher Ertrag von 200kg. Die produzierte Menge übersteigt normalerweise den Eigenbedarf und wird verkauft. Der Stundenlohn eines Imkers beträgt bis € 7.80 (2019). Die imkerliche Arbeit ist somit finanztechnisch wenig lukrativ und teilweise übersteigen die direkten Auslagen die Einnahmen. Die Aufwände werden subjektiv als Hobby und "Dienst an der Natur" verbucht. Der Ertrag ist willkommener Zustupf für die Finanzierung des Hobbys. 

Erwerbs- und Nebenerwerbsimker mit mehr als 40 Völkern machen 4% der Imker Schaft aus. 80% sind reine Hobbyimker ohne landwirtschaftlichen Berufshintergrund.

                                                                                                                                                                                 

Der Bestäubungswert eines Volkes wurde im Jahr 2004 (17) mit € 1'250.-- geschätzt. Der Honigwert erreicht demgegenüber nur gerade € 250.--. Es scheint somit rein ökonomisch betrachtet suboptimal, mit widernatürlichen Eingriffen die Honigleistung steigern zu wollen und allfällige Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Viel eher bräuchte es gänzlich neue finanzielle Anreizsysteme.  Das Nutztier Honigbiene nimmt nach Rind und Schwein den drittwichtigsten Platz in der Landwirtschaft ein. Erst darauf folgt das Huhn.

                                                                                                                                                                         

Klassierung von beeinflussenden und beeinflussbaren Faktoren                                                                                                                       

Es gibt externe Faktoren, die durch den einzelnen Imker nur sehr begrenzt und mit riesigem Aufwand beeinflusst werden können. So z.B. die Belastung der Bienen mit Umweltgiften aus der intensiven Landwirtschaft. Andererseits gibt es interne Faktoren, welche dem Imker vollständig selbst unterliegen und welche er von heute auf morgen ohne Aufwand umstellen und verbessern kann. So z.B. positive und negative Impulse aus der Schwarmtrieb Beeinflussung, Fütterung und

 

Behandlung seiner Bienen.

Diese können sich jeweils kurzfristig oder langfristig auswirken. Schwarmtriebverhinderung und Bienenzucht in weiten Teilen der Bienenhaltung und ohne eine parallel funktionierende Population wilder Honigbienenvölker hat z.B. langfristig betrachtet negative Auswirkungen, was klar erkennbar wird, wenn man so ein Volk in der aktuellen Natur aussetzen will. Die aktuelle Situation kann durch Veränderungen auf folgenden Hauptgebieten direkt und nachhaltig beeinflusst werden:                               

 

a.   Bienen Nahrungskette

b.   Verringern der Pestizidbelastung

c.   Vergrößern der Biodiversität

d.   Verringern von Trachtlücken Bienenhaltung

e.   Verringern der Belastung durch Bienenbehandlungsmittel

f.    Optimieren der Bienenhaltung in Bezug auf Artgerechtigkeit Lebensumfeld der Biene

g.   Schutz der geringen noch vorhandenen Population wild lebender Honigbienen

h.  Erhalten und Schaffen von Nistplätzen in der freien Natur 

i.    Vergrößern der Population von wild lebenden Honigbienen

 

Nachfolgend eine Klassifizierung von internen und externen Einflüssen, imkerliche Handlungsoptionen und deren kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die Biene.                                                                                                                                         

Das Feld oben rechts in nachfolgender Tabelle führt Faktoren auf, welche einfach durch den Imker allein beeinflusst werden können und direkte, wichtige, Resultate erbringen. Das ist das prioritäre Handlungsfeld für Einzelpersonen! Im Kampf gegen Pflanzenschutzmittel und für die Vergrößerung der Biodiversität sind wir zwar alle gefordert, dieses Gebiet soll aber organisiert und mit der dafür notwendigen Schlagkraft angegangen werden.

                                                                                                                                                         

Klassierung von beeinflussenden und beeinflussbaren Faktoren                             



WELCHE EXTERNEN UND INTERNEN FAKTOREN WIRKEN SICH MIT WELCHEM ZEITHORIZONT POSITIV ODER NEGATIV AUF DIE BIENE AUS?
                                                                                                                                                         

Beeinflussbare und nicht beeinflussbare Faktoren können sich positiv und negativ auswirken. Die Auswirkungen können kurzfristig oder langfristig sein. Je langfristiger und stärker (also oben ganz links oder ganz rechts) die                  

WELCHE EXTERNEN UND INTERNEN FAKTOREN WIRKEN SICH MIT WELCHEM ZEITHORIZONT POSITIV ODER NEGATIV AUF DIE BIENE AUS? 

Klassierung von beeinflussenden und beeinflussbaren Faktoren                                                                                                                     

Aus den oben aufgeführten und klassierten Faktoren, ergeben sich klare Handlungsempfehlungen für Imker als Einzelpersonen zur Verbesserung der aktuellen Situation. Imker brauchen nicht zu warten, bis sich Behörden, Bienenforschung oder die Landwirtschaft vorwärtsbewegen. Jeder kann umgehend selbst etwas zur Verbesserung der Situation beitragen.

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN GEORDNET NACH DEREN PRIORITÄT FÜR IMKER NEU GESTCKTE HAUPTZIELE FÜR DIE IMKEREI                                                                                                                         

                                                                                                                                                                                                                       

Fassen wir die Faktenlage zusammen:                                                                                                                                                             

Wir verzeichnen eine hohe winterliche Verlustrate, welche weit über dem natürlichen Mittelmaß liegt. Als normal bezeichnet man 10% Winterverlust, der Winter 2011/2012 brachte lokal Verlustraten von teilweise >50%! Die durch Imker gehaltenen Bienenvölker haben, ausgesetzt in der freien Wildbahn, derzeit, und kurzfristig betrachtet, nur geringe Überlebenschancen. Es muss davon ausgegangen werden, dass dem Überlebens- und Reproduktionsrat von wilden Bienenvölkern stark abgenommen hat, zumal es nur noch eine äußerst kleine, wilde Honigbienenpopulation gibt. Der Imker trägt somit heute die volle Verantwortung für die Entwicklung der Art Apis Mellifera.     

                                                                                                                                                             

Parasiten wie Varroa Destruktor, vielzitierte Viren wie z.B. DWV (Deformed Wing Virus), und Krankheitssporen wie Faulbrut und Sauerbrut werden sich kaum ausrotten lassen. Daneben warten, vermischt mit unserem globalen Lebensstil, sehr viele neue Parasiten, Sporen und Viren auf einen Befall unserer hiesigen Bienenvölker. Ganz so, wie das Jahrmillionen in der Natur stattgefunden hat, nur heute sehr viel schneller und Distanz massig weitreichender als früher. Von Seiten Bienenforschung und Behörden, welche das Hauptproblem im Varroabefall sehen und dieses zu bekämpfen versuchen, ist derzeit keine Lösung zur Varroabekämpfung, geschweige denn ein anderes, längerfristiges und nachhaltiges Lösungskonzept absehbar.                                               

Ökonomisch betrachtet ist die Honiggewinnung für den Imker eher uninteressant. Für den Menschen ist Honig ein Luxusprodukt ohne Notwendigkeit. Die Ernährungsberatung betrachtet Honig als faszinierendes Naturprodukt mit wohltuender Wirkung auf Gesundheit und Schönheit, sieht diesen als gesünderen Zuckerersatz, rät aber im Zeitalter von übermäßig hohem Zuckerverzehr auch zur Minimierung des Honigkonsums.                                                                                                                                                   

Wir gehen weiter von folgenden Annahmen aus:                                                                                                                                           

Die westliche Honigbiene mit der örtlich vorhandenen Vielfalt an Unterrassen ist grundsätzlich noch heute in der Lage, sich an die natürliche Gegebenheit anpassen zu können, wenn wir ihr nur den notwendigen Spielraum dazu belassen. Sie kann noch heute potenziell mit mangelnder Biodiversität, Trachtlücken und Umweltbelastungen umgehen. Und sie kann grundsätzlich in einem Gleichgewicht mit der Varroamilbe leben. Krankheiten wie Faul- und Sauerbrut können sich unter natürlichen und naturnahen Bedingungen nur langsam und sehr lokal ausbreiten und stellen keine direkte Gefahr dar.

Wenn wir der Biene nicht genügend Freiraum zur eigenständigen Anpassung an heutige Gegebenheiten belassen, dürfte längerfristig der Aufwand zur Arterhaltung und damit zur Sicherung der Bestäubungsleistung für Mensch und Natur enorm groß werden. Wenn die Biene längerfristig überleben will, wird sie sich auch an den verschnellerten Rhythmus der Umweltveränderungen bedingt durch den globalisierten Lebensstil des Menschen anpassen müssen. Die Biene kann sich hypothetisch betrachtet sehr schnell anpassen.         

Bei jedem Ausschwärmen und damit jedes Jahr entstehen neue Kreuzungen. In einer Königinnengeneration können so 4 bis 5 neue Rassen entstehen. Würde sich der Imker von heute auf morgen aus der Bienenhaltung zurückziehen, hätten wir bereits nach dem ersten Winter relativ betrachtet sehr viel besser an die natürlichen Bedingungen angepasste Bienenarten (natürlich verbunden mit enormen Verlusten, deshalb muss der Akt der Renaturierung schrittweise eingeleitet werden).                                                                 

Wäre es also nicht an der Zeit, die ausgetretenen Pfade zu hinterfragen, zu verlassen und neue Pfade zu betreten? Ist es nicht aller höchste Zeit, selbständig und verantwortungsvoll zu handeln, ohne auf vermeintliche Lösungen von Behörden und Forschung zu warten? Die Veränderung beginnt bei uns selbst - jeder ist herzlich zur Mithilfe eingeladen!  

                                                                                                                                                                 

Langfristige und natürliche Arterhaltung der westlichen Honigbiene Apis Mellifera

Erhaltung der Bestäubungsleistung für Natur und Landwirtschaft Erhaltung des Honigertrages in einwandfreier Qualität 

                                                                                                                                                                         

Von offizieller Seite sind also nicht nur keine Lösungen absehbar, sondern, basierend auf den aktuellen Zielen, sind nachhaltige Lösung gar undenkbar oder höchstens Produkte des Zufalls. Die langfristige und natürliche Arterhaltung wird ökonomisch und ökologisch optimal und am einfachsten durch die Natur selbst bereitgestellt. Die natürliche Selektion ist der Schlüssel zur Anpassungsfähigkeit einer Spezies an Umweltveränderungen, egal, ob diese Veränderungen durch den Menschen oder durch die Natur verursacht werden.

 

Die natürliche Evolution der Spezies ist das ersichtliche Resultat.                                                         

Der Mensch wird die Arterhaltung nicht sicherstellen können, indem er beispielsweise eine Ursprungsrasse wie die schwarze Biene (Apis Mellifera) züchterisch am Leben erhält, welche an Verhältnisse angepasst ist, die es heute nicht mehr gibt. Das darf unter keinen Umständen als Kritik an den lobenswerten Aufwänden zur Rassenerhaltung der schweizerischen Mellifera-Züchter interpretiert werden!

Aber diese Art von Reinrassenzucht dient nicht grundsätzlich der Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichtes und der Anpassungsfähigkeit der Spezies an natürliche Gegebenheiten, es sei denn, sie wird spezifisch in abgeschlossenen Gebieten betrieben, wo man die Bienen entsprechend der Natur überlässt.                   

Wir sind der Meinung, dass es für den Schritt zurück zur Ursprungsrasse, also zur dunklen oder schwarzen Biene Apis Mellifera Mellifera, zu spät ist. Zu stark dominieren importierte und gezüchtete neue Rassen wie Carnica, Ligustica, Buckfast, u.v.a.m. Zudem gibt es die Ursprungsrasse nur noch gezüchtet und menschlich selektiert, und wie erwähnt hat sich die Natur seit dem wilden Vorkommen der Ursprungsrasse stark verändert. 

                                                                                                                                                                           

Drehen wir also den Spieß um: Wir akzeptieren die Vielfalt und das vorhandene Genmaterial an hiesigen Honigbienen und lassen daraus die Natur neue, den lokalen Gegebenheiten angepasste Rassen, kreieren. Sollten dabei wider Erwarten irgendwelche invasive Arten hervortreten, welche andere gefährden und verdrängen, muss allenfalls korrigierend eingegriffen werden, was im Einzelfall jeweils separat geprüft und bewertet werden muss. Einzelne Gebiete können aber 

weiterhin für die Reinrassenzucht freigestellt werden. Diese dienen jedoch anderen Zwecken als der natürlichen Arterhaltung. Hier geht es um Erhaltung früherer Rassen und um Reinrassenzucht zur Optimierung der jeweilig gewünschten und menschlich selektierten Ausprägungen.

Gut möglich, dann uns eines Tages auch eine alte Rasse und deren genetische Ausprägung bei der Arterhaltung der Spezies unterstützen wird!

 

Was heißt das nun konkret?

1.  Wir müssen den Mangel an Nistplätzen in der freien Natur durch Verteilen von geeigneten Bienennistkästen beheben.

2.  Wir müssen Schwärme in die Natur pumpen, wohl wissend, dass dabei größere Verluste in Kauf genommen werden müssen. Aber das ist Natur!

3.  Und wir können, wo immer ein Platz vorhanden ist, natürliche Bienennistkästen mit oder ohne Schwarm/Volk aufstellen. Das entspricht derselben Strategie, die auch mit Vogelkästen, Hornissenkästen und Wildbienenhotels zur Erhaltung schützenswerter Arten verfolgt wird.                                                               

Da die unterbrochene natürliche Bienenevolution nicht von einem Tag auf den anderen wieder eingeschaltet werden kann, brauchen wir in der Übergangszeit die Unterstützung der Imker. Diese sollen mit gutem Beispiel vorangehen und neben ihren produktiven Völkern natürliche Völker oder wenigstens naturnah gehaltene Völker betreiben. Die Imker sind die Lieferanten für Schwärme zur erneuten Ansiedelung der wild lebenden Honigbiene.

 

Wir benötigen dringend wieder naturnahe Bienennetzwerke, welche Regionen überspannen und sich selbständig entwickeln können. Ob diese Völker in der freien Natur, in privaten Gärten, öffentlichen Parkanlagen, auf Hausdächern und Balkonen oder in unseren Bienenständen stehen, ist egal. Wir müssen unbedingt sicherstellen, dass die Bienenhaltung dezentralisiert bleibt und nicht, wie derzeit verschiedene Strömungen vermuten lassen, professionalisiert und zentralisiert wird! Die Zentralisierung und Professionalisierung der Imkerei wäre ein Schritt in die falsche Richtung.

 

Man unterteilt die Imkerei heute weitgehend nach Beutesystemen, also nach der Art des Bienenstocks.

Am weitesten verbreitet ist in Bremen die Segeberger Beute und das System Dadant, andere Systeme wie z.B. Warré, DNM, TBH, etc. existieren, nehmen aber einen kleinen Verbreitungsgrad inne.

Viel wichtiger als das Beutesystem sind jedoch die praktizierten Imkermethoden, welche weder in gängigen Imkerkursen gelehrt noch unter Imkern bekannt sind. Diverse Imker zeigen aber, dass man mit jedem verwendeten Beutesystem von sehr intensiv bis sehr natürlich imkern kann. Wer von sich selbst sagt, er sei Warré-Imker, muss noch lange nicht nachhaltig und naturnah imkern. Und wer sagt, er sei TBH-Imker, kann sehr wohl sehr naturnah imkern! 

Die gängigen Unterscheidungsmöglichkeiten nach Beutesystem greifen also zu kurz, um etwas über den Imker und seine Betriebsweise aussagen zu können. Die folgende Klassifizierung mit klar abgesteckten Klassengrenzen zur Einordnung von Imkermethoden wird in den nachfolgenden Kapiteln ausführlich erklärt und beschrieben. 


Helft mit, das Artensterben zu stoppen!
Schutzmaßnahmen für Tiere, Lebensräume, Umwelt und Klima müssen endlich die nötige Priorität bekommen!
Wie viele und welche Arten gibt es eigentlich auf der Erde? Wir wissen es nicht einmal annähernd: Sind es insgesamt 3, 10 oder 100 Millionen Tierarten? Und wie viele davon sterben gerade aus? Man schätzt 20.000 bis 50.000 Arten verschwinden pro Jahr. Alle paar Minuten eine, Tendenz steigend!

 

Wie viele und welche Arten bleiben wohl bis zum Jahr 2050 übrig, wie viele bis 2100? Werden unsere biologisch verarmten Böden, Wälder und Meere dann noch funktionieren? Uns ausreichend Nahrung, Arzneimittel, Erholung, sauberes Wasser und Sauerstoff liefern? Und was genau verlieren wir mit der schwindenden genetischen und ökologisch-funktionellen Diversität noch alles?

NIEMAND weiß es auch nur annähernd!

Also erhalten, solange es sie noch gibt! 

Man schützt nur, was man schätzt, und man schätzt nur, was man kennt. Also brauchen Arten eine Identität!

Uns Menschen muss bewusst werden, für welche Fülle an Arten, an Leben, an Leistungen in der Natur wir verantwortlich sind. 

Es könnten zum Beispiel Prämien für Bauern gezahlte werden die bienenfreundliche Kulturen anlegen. Das bedeutet zum Beispiel, dass gezielt Blütenpflanzen am Rand von Nutzpflanzenfeldern positioniert werden. Außerdem sollten Insektizide und andere Agrarchemikalien vorsichtiger eingesetzt werden.


Jeder dritte Bissen, den wir essen, verdanken wir dem sprichwörtlichen Fleiß der Bienen. Ganz gleich ob Raps, Sojabohnen, Karotten, Äpfel, Kaffee oder Tee: Bienen sind extrem anpassungsfähig und bestäuben eine riesige Anzahl unterschiedlicher Blüten, insgesamt rund 80 Prozent aller Nutzpflanzen.

Bienen-Pate-Bremen

IBAN DE84 2919 0330 1026 0609 05

Volksbank Bremen-Nord


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